Was ist ein Stoma?
Ein Stoma ist eine operativ geschaffene Körperöffnung, durch die ein kleines Stück des Darms oder die Harnleiter nach außen auf die Hautoberfläche geleitet wird. Es kann vorübergehend oder dauerhaft angelegt sein.
Hier beantworten wir die am häufigsten auftretenden Fragen zum Leben mit Stoma. Für alle Fragen, auf die Sie hier keine Antwort finden, stehen wir Ihnen gern persönlich oder telefonisch zur Verfügung.
Ein Stoma ist eine operativ geschaffene Körperöffnung, durch die ein kleines Stück des Darms oder die Harnleiter nach außen auf die Hautoberfläche geleitet wird. Es kann vorübergehend oder dauerhaft angelegt sein.
Die richtige Pflege des Stomas ist entscheidend, um Hautirritationen zu vermeiden und sicherzustellen, dass das Stomabeutelsystem optimal sitz.
Ob bei der Körperpflege, im Beruf, beim Sport, bei der Ernährung oder auf Reisen – ein Stoma muss Sie in Ihrem Alltag nicht einschränken. Hier finden Sie praktische Tipps und Informationen.
Auch mit einem Stomabeutel können Sie wie gewohnt duschen und baden. Bei einigen Beuteln müssen Sie darauf achten, dass der Filter mit den beiliegenden Aufklebern abgeklebt wird. Trocknen Sie den Stomabeutel nach dem Duschen ab und ersetzen Sie ihn gegebenenfalls.
Unser Tipp:
Verwenden Sie keine rückfettenden Duschcremes oder Badezusätze, da der Stomabeutel dann nicht mehr so gut haftet.
Als Stomaträger haben Sie Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis. Der Grad der Behinderung wird individuell festgelegt; im Arbeitsverhältnis sind die Rechte für schwerbehinderte Arbeitnehmer zu berücksichtigen.
Stomaträger können die meisten Berufe weiterhin ausüben. Nur das Heben von schweren Lasten (max. 10 kg) sollten Sie wegen der Gefahr einer Hernie (sog. Bauchwandbruch) vermeiden
Ein Stoma bedeutet nicht zwangsläufig einen Verzicht auf Sexualität. Obwohl die körperlichen Veränderungen eine Rolle spielen, ist es vielmehr die Angst vor Attraktivitätsverlust, Scham- oder Minderwertigkeitsgefühle, die die Betroffenen verunsichern. Zunächst braucht es viel Vertrauen und etwas Geduld – setzen Sie sich also nicht unter Druck. Sowohl Sie als auch Ihr Partner müssen sich erst an die neue Situation gewöhnen.
Unser Tipp:
Grundsätzlich können Sie weiterhin jede Sportart oder Freizeitaktivität durchführen. Vermeiden Sie jedoch Sportarten, bei denen die Bauchmuskulatur stark beansprucht wird und besprechen Sie die geplanten sportlichen Aktivitäten sicherheitshalber mit Ihrem Arzt.
Für sportliche Aktivitäten gilt: Kein Gewichtheben, kein Kampfsport! Bei Leistungssport sollten Sie die Erlaubnis Ihres Arztes einholen. Speziell fürs Schwimmen oder die Sauna werden von allen Herstellerfirmen Stomakappen oder kleinere Beutelversorgungen zum Abdecken des Stomas angeboten. Es empfiehlt sich, nach dem Baden die Beutelversorgung zu erneuern, da Rückstände von Chlorwasser oder Meerwasser im Vlies des Beutels Hautreizungen verursachen können.
Gerade wenn das Stoma neu ist, treten viele Fragen zur Ernährung auf: Darf ich mich wie gewohnt ernähren? Muss ich auf bestimmte Lebensmittel verzichten? Worauf sollte ich bei meiner Ernährung achten? Das Gute vorweg: Sie müssen als Stomaträger nicht auf gewohnte Speisen verzichten. Sie müssen auch keine spezielle Diät einhalten – vorausgesetzt, Sie haben keine besonderen Ernährungsvorgaben von Ihrem Arzt erhalten. Selbst problematische Lebensmittel, wie z. B. blähende, abführende und stopfende Lebensmittel müssen Sie nicht meiden, wenn Sie sich an ein paar Empfehlungen halten. Allerdings können gewisse Nahrungsmittel Auswirkungen auf Ihre Verdauung und somit auf Ihr Stoma haben. Je nach Stomaart sollten Sie auf unterschiedliche Dinge achten.
Erfahren Sie mehr im Abschnitt für Kolostomie, Ileostomie und Urostomie.
Bei Reisen in wärmere Länder sollten Sie eine größere Menge an Versorgungsmaterial mitnehmen. Da Sie mehr schwitzen, müssen Sie die Versorgung häufiger wechseln. Es empfiehlt sich, bei Flug- und Bahnreisen einen kleinen Versorgungsvorrat im Handgepäck mitzuführen, falls es Probleme mit dem aufgegebenen Gepäck gibt.
Die Nahrungsmittel sind in Urlaubsländern unterschiedlich und wirken sich entsprechend auf die Verdauung und Ausscheidungskonsistenz aus. Seien Sie hier vorsichtig und probieren Sie zunächst nur kleinere Portionen. Es empfiehlt sich, für solche Fälle entleerbare Beutel im Gepäck zu haben. Die üblichen Reisekrankheiten (Salmonelleninfektionen etc.) können natürlich auch beim Stomaträger auftreten. Auch dafür sollten Sie eine entsprechende Vorsorge treffen, z. B. Mitnahme von Desinfektionsspray oder -tüchern, keine Eiswürfel in Getränken, Obst nicht mit Leitungswasser spülen.
Unser Tipp:
Achten Sie bei der Reinigung des Stomas darauf, nur Wasser in Trinkwasserqualität zu verwenden.
Mit einem Stoma wird eine operativ geschaffene Körperöffnung bezeichnet, durch die ein kleines Stück des Darms oder die Harnleiter nach außen auf die Hautoberfläche ausgeleitet wird. Damit lassen sich bestimmte Krankheiten behandeln bzw. Symptome lindern. Ein Stoma kann vorübergehend (temporär) oder dauerhaft (permanent) angelegt sein.
Es gibt drei verschiedene Stomaarten: Kolostomie, Ileostomie und Urostomie.
Ein Stoma hat eine rote Farbe. Das liegt daran, dass es sich um eine Schleimhaut handelt, genau wie die Schleimhaut in Ihrem Mund. Ein Stoma ist nicht schmerzempfindlich, es tut also nicht weh, wenn Sie es berühren. Wenn Sie das Stoma reinigen, kann es zu leichten Blutungen kommen. Dies ist vor allem zu Beginn ganz normal, die Blutungen sollten nach kurzer Dauer wieder aufhören
Die Pflege Ihres Stomas und Ihrer Haut ist wichtig, um sicherzustellen, dass Sie mit Ihrem Stomabeutelsystem optimal versorgt sind. Damit Ihre Stomaversorgung bequem und sorgenfrei sitz, ist es wichtig, Hautirritationen zu vermeiden und eine gesunde Haut um Ihr Stoma herum zu erhalten.
Zur Reinigung der Haut um das Stoma eignet sich die Verwendung von weichen, mit Leitungswasser angefeuchteten Vlieskompressen. Sie können auch pH-neutrale, nicht rückfettende Seife oder speziell für die Stomapflege entwickelte Reinigungsprodukte verwenden.
Unsere Empfehlung: Nutzen Sie das zur Hautreinigung verwendete Material nicht erneut. So vermeiden Sie, dass sich Bakterien auf der Haut ansammeln. Bei einem Kolo- oder Ileostoma sollten Sie die Haut in einer kreisförmigen Bewegung von außen nach innen zum Stoma hin reinigen. Bei einem Urostoma erfolgt die Reinigung der Haut vom Stoma weg. Nach der Reinigung empfehlen wir, die Haut mit speziellen, fettfreien Cremes oder Lotionen zu pflegen.
Unser Tipp:
Testen Sie neue Hautpflegeprodukte vor der Anwendung zum Beispiel an Ihrem Arm, um Irritationen zu vermeiden.
Jeder Stomaträger ist besonders und benötigt eine individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmte Versorgung. Denn der Körper und das Stoma verändern sich im Laufe der Zeit, was zu Komplikationen führen kann. Für eine optimale Stomaversorgung ist es wichtig, dass die Basisplatte exakt mit dem Stoma abschließt. Ist die Basisplatte zu groß, können Ausscheidungen auf die Haut gelangen und zu Hautirritationen führen. Ist sie zu klein, wird die Versorgung undicht.
Wenn die Haut um das Stoma herum uneben ist, muss sie gegebenenfalls mit Paste oder Modellierstreifen ausgeglichen werden, damit die Basisplatte auf eine ebene Fläche gelegt werden kann.
Unsere Stoma Spezialisten beraten Sie und helfen Ihnen dabei, die für Ihre Bedürfnisse passende Stomaversorgung zu finden.
Die Irrigation ist eine Spülung des Dickdarms. Sie ist nur bei einem Kolostoma geeignet, das sich im absteigenden Darmabschnitt befindet und wenn der Stuhlgang von ausreichend fester Konsistenz ist. Wichtig: Die Spülung darf nur nach ärztlicher Beratung und Zustimmung und bei der ersten Irrigation nur unter Anleitung eines Stomatherapeuten durchgeführt werden.
Bei der Irrigation wird Wasser in den Darm geleitet. Dadurch entsteht ein natürlicher Stimulus im Darm und der Stuhlgang wird ausgelöst. Eine vollständige Entleerung des Darms sorgt für eine stuhlgangfreie Zeit von bis zu zwei Tagen. Auch Blähungen werden minimiert. Nach der Spülung können Kolostomaträger anstelle ihres normalen Beutels einen Stomaverschluss, eine Stomakappe oder einen Mini-Beutel verwenden.
Unsere Tipps:
Voraussetzungen für eine Rückverlegung:
Nach der Rückverlegung:
Wichtig ist, sich vor der Rückverlegung genau beraten zu lassen. Denn nach der Rückverlegung ist vielleicht nicht alles so wie vorher. Es kann oft bis zu einem Jahr dauern, bis sich das Stuhlverhalten normalisiert. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und Ihrem Stomatherapeutin darüber, wie groß die Gefahr einer Stuhlinkontinenz ist und prüfen Sie Ihre Schließmuskelfunktion vor der Rückverlegung.
Nicht immer läuft mit einem Stoma alles reibungslos. Wir von Coloplast Homecare unterstützen Sie im Umgang mit Ihrem Stoma, um mögliche Komplikationen bestmöglich zu minimieren. Unsere speziell ausgebildeten Fachkräfte helfen Ihnen dabei, auf Ihren Körper zu hören und entscheidende Veränderungen richtig zu deuten.
Hier finden Sie weiterführende Informationen zu Stoma- und Hautkomplikationen.