Häufige Ursachen der Stuhlinkontinenz
Um die Form der Stuhlinkontinenz zu benennen und eine optimale Versorgung zu ermöglichen, ist es ratsam einen Facharzt aufzusuchen. Nur so kann die richtige Therapie und Hilfsmittelversorgung für Sie ausgewählt werden.
Neurologische Störungen
Botschaften über den Füllzustand des Darms werden vom Gehirn nicht vollständig verarbeitet. Mögliche Erkrankungen sind z. B. Schlaganfall, Alzheimer, Multiple Sklerose oder Gehirntumore. Zu einer vollständigen Unterbrechung der Impulsüberleitung kommt es durch Rückenmarksverletzungen wie Querschnittlähmung und Spina bifida (Spaltbildung an der unteren Wirbelsäule).
Sensorische Störung
Hierbei ist die sensible Wahrnehmung der Schleimhaut des Analkanals gestört. Dies kann durch Komplikationen nach rektalen Operationen, Dickdarmentzündungen, Durchfällen, einem Rektumprolaps oder infolge einer operativen Korrektur bei angeborenem Fehlen der Analöffnung (Analatresie) hervorgerufen werden.
Muskuläre Störung
Eine Schädigung des Analsphinkters, wobei die sensible Wahrnehmung durch die Analkanal-Schleimhaut intakt ist. Häufigste Ursache für die Schädigung des Schließmuskelapparates ist die vaginale Entbindung mit Verletzung des Schließmuskels (Dammriss). Aber auch unzureichende Funktionsfähigkeit der Beckenbodenmuskulatur, Schädigung des Schließmuskels durch äußere Verletzungen, Tumoren sowie Überdehnung bei Verstopfung oder Beckenbodensenkung können ursächlich sein.
Störung der rektalen Speicherfunktion
Eine Störung der Speicherfunktion der Rektumampulle, wie z. B. nach Operationen bei Tumorentfernung oder bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).
Psychische Störungen
Wie z. B. Psychosen, Depressionen, Persönlichkeitsverluste.
Nachlassen der Gewebeelastizität
Dies tritt häufig im höheren Alter und nach Geburten auf.
Medikamente
Wie z. B. Abführmittel, Antidepressiva, Parkinson-Medikamente, Schmerzmittel.
Andere Ursachen
Wie z. B. Hämorrhoiden, Rektumprolaps.