Leben mit Harninkontinenz

Gewinnen Sie ein Stück Freiheit zurück.

Der Verlust über die Kontrolle Ihrer Blase kann häufig eine Umstellung im Alltag bedeuten und kann Sie vor ungeplante Herausforderungen stellen. Unsere Spezialisten in der Kontinenzversorgung begleiten Sie auf Ihrem individuellen Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben.

Welche Formen der Harninkontinenz gibt es?

Belastungsinkontinenz/ Stressinkontinenz

Verlieren Sie beim Heben, Tragen, Niesen oder Lachen unkontrolliert Urin?

Dies kann auf eine Belastungsinkontinenz hindeuten. Hierbei erhöht sich der Druck im Bauchraum, z.B. durch das Tragen von schweren Gegenständen oder beim Niesen und es kommt bei Betroffenen zu einem unwillkürlichen Urinverlust. Bei einer sehr ausgeprägten Belastungsinkontinenz geht Urin bei jeder Bewegung ab – im Extremfall auch im Stehen oder Liegen.
Frauen sind deutlich häufiger davon betroffen als Männer, da eine Schwangerschaft, Geburt oder hormonelle Umstellungen während der Wechseljahre zu einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur führen kann. Bei Männern kann eine Prostata-Operation zur Belastungsinkontinenz führen.

Dranginkontinenz

Haben Sie einen ständigen Harndrang, obwohl Ihre Blase nicht voll ist?

Die Dranginkontinenz bezeichnet eine überaktive Blase, die zu einem ständigen Harndrang führt. Obwohl die Blase noch gar nicht voll ist, spürt der Betroffene einen unaufhörlichen Drang, seine Blase zu entleeren. Oft schaffen es die Betroffenen nicht mehr rechtzeitig zur Toilette.
Starke sensorisch reizende Impulse können zu einer Blasenüberaktivität führen, z.B. durch Harnwegsinfekte, Blasentumore oder Blasensteine. Auch können der Abbau von Muskulatur, die Schwächung des Bindegewebes oder Veränderungen im zentralen Nervensystem die Ursache sein, z. B. nach einem Schlaganfall, bei Parkinson oder Multipler Sklerose.

Mischinkontinenz

Haben Sie einen ständigen Harndrang und verlieren auch durch physische Anstrengungen Urin?

Bei einer Mischinkontinenz treten Belastungs- und Dranginkontinenz zusammen auf. Sie geht meist mit ständigem Harndrang und Urinverlust durch körperliche Belastung einher. Frauen in den Wechseljahren leiden durch die Umstellung des Hormonhaushalts häufiger unter dieser Inkontinenzform.

Überlaufinkontinenz

Verlieren Sie kontinuierlich Urintropfen?

Dies kann darauf hindeuten, dass die Blase sich nur teilweise entleeren lässt (Restharnbildung). Dadurch entleert sie sich kontinuierlich tröpfchenweise (sog. Überlaufblase). Häufig sind Männer von einer Überlaufinkontinenz betroffen, da die häufigste Ursachen dabei eine vergrößerte Prostata ist, die auf die Harnröhre drückt. Es können aber auch neurologische Erkrankungen zu einer Überlaufblase führen.

Neurogene Blasenstörung

Haben Sie kein Gefühl dafür, wann Ihre voll ist?

Bei der neurogenen Blasenstörung geht das Gefühl dafür verloren, wann die Blase voll ist. Damit einhergehend fehlt auch die Kontrolle über den Harndrang. Ursache sind Leistungsstörungen des Gehirns. Es liegt eine Schädigung der Nervenbahnen vom Kopf bis zur Blase vor, die durch eine Krankheit oder eine Verletzung ausgelöst wurde. Ein Kontrollverlust über Harn- und Stuhldrang sind die Folge.

Extraurethrale Inkontinenz

Geht Ihr Urin nicht durch die Harnröhre, sondern durch fehlgeleitete Gänge?

Die extraurethrale Inkontinenz ist die die seltenste Form der Inkontinenz. Der Harn geht nicht durch die Harnröhre ab, sondern durch fehlangelegte oder fehlgeleitete Gänge. Ursachen können Fisteln sein – kleine Gänge im Körper, die sich zwischen Blase und Scheide oder Harnleiter und Darm bilden. Kommt es durch die Fistel zu einer Verbindung von Blase und Scheide oder Enddarm, so tröpfelt der Urin durch diesen Gang nach außen. Andere Ursachen können Verletzungen durch Unfälle oder Operationen sein. Kinder können durch Fehlmündungen des Harnleiters oder Fehlanlagen der Harnröhre betroffen sein.

Erfahren Sie mehr

Welche Ursachen können zur Harninkontinenz führen?

Da die Harninkontinenz in verschiedenen Formen auftritt, können die zugrundeliegenden Ursachen vielfältig sein. Wir haben eine Übersicht über die wichtigsten für Sie zusammengestellt.

Moderne Hilfsmittel schaffen mehr Lebensqualität

Es gibt zahlreiche moderne Hilfsmittel, die durch eine diskrete Integration in den Alltag mehr Lebensqualität und mehr Freiheit schaffen. Dazu gehören, Dauerkatheter, Urinbeutel (Bein-, Bettbeutel, Beutel für Rollstuhlfahrer), intermittierende Einmalkatheter, Kondom-Urinale und Zubehör. Diese Hilfsmittel schaffen Kontinenz und ermöglichen Betroffenen sich wieder aktiv und selbstbestimmt Ihrem Alltag zu widmen. Unsere kompetenten Coloplast Homecare Spezialisten kennen sich aus und beraten Sie gern – damit Sie das passende Hilfsmittel finden.

Moderne Hilfsmittel schaffen mehr Lebensqualität

Es gibt zahlreiche moderne Hilfsmittel, die durch eine diskrete Integration in den Alltag mehr
Lebensqualität und mehr Freiheit schaffen. Dazu gehören, Dauerkatheter, Urinbeutel
(Bein-, Bettbeutel, Beutel für Rollstuhlfahrer), intermittierende Einmalkatheter, Kondom-Urinale
und Zubehör. Diese Hilfsmittel schaffen Kontinenz und ermöglichen Betroffenen sich wieder aktiv
und selbstbestimmt Ihrem Alltag zu widmen. Unsere kompetenten Coloplast Homecare
Spezialisten kennen sich aus und beraten Sie gern – damit Sie das passende Hilfsmittel finden.

Intermittierender Selbstkatheterismus (ISK)

Neurologische Erkrankungen, wie z. B. Querschnittlähmung oder Multiple Sklerose, führen nicht selten zu Blasenentleerungsstörungen und Restharnbildung. Unbehandelt kann dies zu Harnwegsinfektionen und Nierenschädigungen führen. Um dies zu verhindern, wird der intermittierende (wiederkehrende) Katheterismus durchgeführt.

Wird das Katheterisieren selbst durchgeführt, spricht man von intermittierendem Selbstkatheterismus (ISK). Dies bedeutet, dass man seine Blase mit einem Einmalkatheter selbst entleert. Ist dies selbst nicht möglich, kann dies auch durch Angehörige oder Pflegefachkräfte durchgeführt werden. Zusätzlich zum Katheter werden Materialien, wie z. B. Desinfektionsmittel und/oder sterile Kompressen, benötigt. Einmal erlernt, ist diese Methode sehr einfach anzuwenden, da sie der natürlichen Blasenentleerung am nächsten kommt.

Vorteile des ISK

Im Vergleich zur Dauerableitung stellt der ISK die bessere Lösung dar. Urologische Komplikationen (Harnröhrenverletzungen, Harnwegsinfekte etc.) werden dabei vermindert. Ein gutes Blasenmanagement – Einhalten der Katheterisierungsfrequenzen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, aseptischer Katheterisierungsvorgang – wirken sich positiv auf Mobilität und Diskretion aus. Haben Sie das Katheterisieren erlernt, können Sie sich selbst versorgen und gewinnen mehr Unabhängigkeit im Alltag und Ihrer Freizeit.

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ISK für Kinder

Die Pflege und Versorgung eines körperlich eingeschränkten Kindes stellt Eltern vor ganz besondere Herausforderungen. Wir möchten Sie dabei unterstützen, für Ihr Kind das bestmögliche zu tun. Die Harnröhre eines Säuglings oder Kindes ist sehr empfindlich und bedarf einer sensiblen Versorgung. Auch für Kinder gibt es kleine Katheter mit gleitfähiger Oberfläche.

Kondom-Urinale

Bei Männern empfiehlt sich als einfache und diskrete Art der dauerhaften Urinableitung die Verwendung von Kondom-Urinalen mit passendem Beutel. Kondom-Urinale können individuell an die Größe des Penis angepasst werden. Das Kondom haftet entweder selbst (integrierte Haftfläche) oder wird mit einem separaten Haftstreifen am Penis befestigt.

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Moderne Kondom-Urinale sind selbstklebend und latexfrei. Am Ende des Urinalschlauchs befindet sich ein Ansatzstück mit dem ein Auffangbeutel für Urin befestigt werden kann. Diese Auffangbeutel werden als Beinbeutel für mobile Menschen und als Bettbeutel für die Nacht für bettlägerige Personen angeboten. Die Beinbeutel können mit hautfreundlichen Klettbändern oder Manschetten sicher und unauffällig an der Innenseite des Unterschenkels oder am Oberschenkel befestigt werden.

Vor der Verwendung von Kondom-Urinalen müssen ein paar grundsätzliche Fragen mit dem Arzt geklärt werden:

  • Entleert sich Ihre Blase restharnfrei?
  • Ist Ihre Penislänge ausreichend (mind. 2 cm), um das Kondom-Urinal sicher zu fixieren?
  • Ist Ihre Haut intakt und nicht durch Urin geschädigt?
  • Ist Ihre Handfunktion ausreichend, um den Versorgungswechsel selbst vorzunehmen?

Lassen sich alle Fragen mit „Ja“ beantworten, steht der Verwendung von Kondom-Urinalen nichts mehr im Weg.

Dauerkatheter

Menschen mit schwerer Inkontinenz benötigen häufig einen Dauerkatheter. Der Arzt oder geschultes Fachpersonal bringt einen dünnen Kunststoffschlauch in die Blase ein. Von dort leitet dieser Dauerkatheter kontinuierlich Urin in einen Auffangbeutel. Bei mobilen Menschen ist dieser Beutel am Bein befestigt. Der Katheter bleibt dauerhaft über einen längeren Zeitraum in der Blase.

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Aufsaugende Hilfsmittel

Diese Produkte saugen die Körperausscheidungen auf. Es gibt zahlreiche Hersteller, die Schablonen, Inkontinenzhosen (z.B. "Windelhosen") und Hosen anbieten. Vor allem Frauen akzeptieren Inkontinenzeinlagen sehr gut. Die Einlagen bestehen aus dünnem, leichtem Material und sind relativ bequem und diskret.
Es gibt aber auch passend geformte Inkontinenzprodukte für Männer, die bequem und unauffällig zu tragen sind. Diese Produkte bieten Sicherheit, weil ein spezielles absorbierendes Material die Flüssigkeit im Inneren des Produkts schnell leitet. Sie können auch große Flüssigkeitsmengen aufnehmen. Die Haut bleibt dabei fast trocken, wodurch Hautirritationen und mögliche Geruchsbelästigung verhindert werden.

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